Montag, 29. Oktober 2012

Flausch am Montag (32)

In einigen Teilen Deutschland haben sich ja Sommer und Winter quasi die Klinke in die Hand gegeben - letztes Wochenende noch 20 Grad, dieses Wochenende 30cm Neuschnee... Da kommt direkt die Sehnsucht nach flauschigen Wollschals und Fellmützen hoch. Deswegen heute: ein Flauschlieferant.

Bild "Fluffy White Bunny Rabbit" von Ross Little
Ich glaube, viel brauche ich hierzu nicht sagen. Angora-Kaninchen werden, ähnlich wie Schafe, regelmäßig geschoren um ihr Fell zu wollig-warmen Garn zu verarbeiten. Eine andere Bezeichnung für die Langfelle ist übrigens "Rupfhase", da bei einigen Sorten bzw. Züchtungen die Haare nicht als Flies geschoren werden, sondern ausgekämmt oder eben -gezupft werden können.

Die Langflauschigkeit ist auf einen Gendefekt zurückzuführen, durch den diese Kaninchen auch keinen jahreszeitlichen Fellwechsel haben. Als Hausplüsch für den geneigten Karnickelliebhaber sind sie denn auch kaum geeignet. Während in Deutschland die Flauschbälle, vermutlich auch deswegen, als gefährdete Haustierart eingestuft werden, sind es vor allem chinesische Wolllieferanten, die regelmäßig ihre Karnickel schären.

Und nun, für den totalen Flausch-Overload, ein Video mit verschiedenen Angora-Kaninchen:



Montag, 15. Oktober 2012

Flausch am Montag (31)

Hach, das Gefühl, wenn der Urlaub einfach viel zu kurz ist... Gottseidank habe ich dafür genau den richtigen (Achtung! Wortwitz!) Faulsch gefunden!

Zweifingerfaultier. Bild von Dave Pape
Einfach mal den ganze Tag nur rumhängen - das ist tatsächlich Motto und Lebensweise des Faulflausches, der größtenteils kopfüber am Baum hängt und vor sich hin mümmelt. Wer allerdings denkt, dass er seine Zeit mit Schlafen zubringt, der irrt. Tatsächlich ist jede Mietzekatze ein größeres Faultier als das... nunja... Faultier, jedenfalls was die tägliche Schlafzeit angelangt. In freier Wildbahn beträgt die nämlich nur um die zehn Stunden - Zootiere hingegen ratzen schonmal bis zu 16 Stunden, fauler ist da nur der Koalabär. Dafür bewegen sie sich umso langsamer, wohl auch wegen ihrer eher schlechten Energiebilanz. Die wird nicht zuletzt durch eine ausgesprochen sparsame Diät (Blätter direkt von Baum) und einen seeeeeehr langsaaaaamen Stoffwechsel verursacht.

Dreifingerfaultier. Foto von Sergiodelgado
Ansonsten lässt sich das ganz gut mit Götz Widmann beschreiben:

Es hängt den ganzen Tag am Baum
und bewegt sich kaum
fällt niemandem zur Last
außer seinem Ast
Nachts nur wird es manchmal munter
und klettert wenn es sein muß runter
um Fallobst zu verspeisen
alle paar Wochen auch um zu scheißen
es putzt sich nie es riecht gern faul
kein Puma nimmt sowas ins Maul

Urbanen Legenden des gemeinen europäischen Fünffinger-Faultieres sollte man übrigens mit einer guten Portion Skepsis begegnen. 

Und, weil es so schön ist, zum Abschluss ein Video von einem Faultier, das gaaaaaaaaaanz langsaaaaaaaaam die Straße überquert (keine Sorge, kein Splattercontent!)


Montag, 8. Oktober 2012

Flausch am Montag (30)

Ihr dachtet, mit Stäbchen zu essen sei mühsam? Versucht es mal 30.000 quietschfidelen Einzelhäppchen! Ich präsentiere: Großflausch mit einem echt beeindruckenden Speiseplan.


Wer lang hat, lässt lang hängen. Foto von Ellen (Wikipedia)
Zugegeben, der Ameisenbär - allein schon der Name... erinnert ihr euch an den alten Kinderwitz? Fragt der Sohn der Vater: "Papa, wie entstehen Wolfshunde?" - "Nunja, mein Junge, wenn ein Wolf und ein Hund gepaart werden." - "Papaaa?" - "Ja?" - "Wie entstehen Ameisenbären?"
*gnihihi*
...wo war ich gleich?

Ahja: Der Ameisenbär treibt sich schon länger immer mal wieder in meinem vollgeflauschten Hirn rum. Zum Beispiel vor zwei, drei Jahren, als ich immer und immer wieder Diskussionen drüber führen musste, dass die blaue Elise aus Pink Panther nunmal ein Erdferkel und kein Ameisenbär ist (ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, warum die Diskussionen weniger geworden sind. Vielleicht ist das so ein Generationending...?). Und dann kam er mir letztes Jahr wieder in den Sinn, als ich mit einem Freund die komplette Kingdom Hospital-Serie durchgeguckt habe, in der das großflauschige Rüsseltierchen eine tragende Rolle spielt.
Foto von Borsi112 (Wikipedia)

Allerdings muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich noch nie einen in echt gesehen habe. Was ich vermutlich noch nachholen werde, Wikipedia war so freundlich mich aufzuklären, dass sich beispielsweise im Zoo Dortmund einige Exemplare  herumtreiben. Wie die Große Ameisenbärin "Sandra" zum Beispiel, die dort offenbar eine gutlaufende Zweckgemeinschaft führt:
"Zu den Tapiren hat Sandra ein besonders inniges Verhältnis. Die Tapire genießen es, wenn Sandra ihnen mit ihrer langen Zunge die Ohren putzt."
Ähm... pfui!

Als Wattestäbchenersatz würde ich mir so einen puschelschweifigen Langzüngler jedoch nicht nur wegen meiner Abneigung gegen Zunge im Ohr nicht halten; an der bis zu 45cm langen (!) Zunge des Ameisenbären befindet sich wirklich klebrige Spucke, die genutzt wird um die namengebende Speise einzufangen. Das erleichtert die Nahrungsaufnahme vermutlich erheblich, so nach dem Prinzip von Zuckerwatte auf dem Jahrmarkt: Einmal ordentlich in der Masse rumrühren, fertig. Ameisenwatte sozusagen. Bereichert übrigens durch die okkasionelle Termite, damit die Kost des Großflauschs nicht ganz so einseitig wird - was sich nicht im Namen niederschlägt. "Ameisen- und Termitenbär" klang vermutlich einfach nur halb so beeindruckend mühsam.